03. «Heisse» Ferien für Gutmenschen

Annelie ist da. Das Hoch brennt den letzten Arbeitseifer aus dem Kopf und vielleicht auch alles Mitgefühl? Die Schweiz schwitzt und die Ferienzeit steht an. Das ist ein Problem. Wir kennen New York, haben längst in isländischen Quellen gebadet und in der Taiga gejagt. Der Kilimandscharo ist bestiegen und die Copacabana aufgemischt. Nur auf dem Gutmenschen-Trip waren wir noch nicht. Das ist exklusiv. Gerade 8'000 Schweizerinnen und Schweizer tun im Ausland auch in ihren Ferien freiwillig Gutes. Die Plattform www.praktikum.ch vermittelt gegen Bares quer über den Globus Projekte aller Art. Strassenbau, Spitäler, Schulen und Waisenhäuser ködern Gute. Etwa 200 Eidgenossen, schreibt die Sonntagszeitung, steuern Nepal an. Drei Wochen Einsatz kosten 770 Euro zuzüglich Flug, Visa und «persönliche» Ausgaben. Darf es ein Waisenhaus sein? Vorsicht. 80 Prozent dieser Waisen sind keine Waisen, sagen Recherchen der Sonntagzeitung. Sie sind das gekaufte Aushängeschild gewissenloser Abzocker. Glauben Sie, dass Kinder mit beliebig wechselnden Ferien-Müttern und Vätern glücklich sind? Die Abzocker sind es bestimmt.